Sich vom «Abschluss- und Diplomdenken» verabschieden

Diese sogenannten Hard Skills, welche erlern- und messbar sind, finden sich in vielen Jobausschreibungen wieder und sind nicht selten ein Ausschlusskriterium bei der Vorselektion der Bewerbungsdossiers. Weiche Faktoren (auch Soft Skills genannt) wie z.B. Lern- und Teamfähigkeit sowie andere berufliche Erfahrungen aus unterschiedlichen Branchen werden zu wenig berücksichtigt.

Der Arbeitsmarkt «brummt»: Die Anzahl der offenen Stellen im 1. Quartal 2022 stieg auf eine Rekordzahl von über 100'000 und die Beschäftigungsaussichten für das 2. Quartal 2022 sind ebenfalls steigend (Quelle: Bundesamt für Statistik, BFS). Gleichzeitig sind so viele Stellen ausgeschrieben wie noch nie, nämlich rund 250'000 (Quelle: Jobradar X28 AG). Arbeitgeber benötigen je nach Branche ein halbes Jahr oder mehr, bis sie eine entsprechende Person rekrutiert haben. Nebst der Angebots- und Nachfrageverschiebung schlägt der sogenannte Skill- und Fachkräftemangel unbarmherzig durch.

Das grundsätzliche Problem stellen jedoch nicht die fehlenden Fachkräfte per se dar, sondern die fehlenden Kompetenzen, welche der Arbeitsmarkt aktuell und inskünftig benötigt. Die formellen Abschlüsse werden dabei in den Ausschreibungen und Selektionen vielerorts stark übergewichtet, und viele Bewerber erhalten gar nicht erst die Chance, sich mit ihren anderen vorhandenen Kompetenzen und nachgewiesenen beruflichen Erfahrungen in Szene zu setzen. Natürlich sind fachliche Basis-Hard-Skills, die im Rahmen einer Erst- oder Zweitausbildung erworben wurden, unverzichtbar und werden für die erfolgreiche Ausführung der Aufgaben benötigt. Doch die Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau ist in vielen Unternehmen immer noch tief verankert.

Das trifft v.a. Quereinsteiger und Bewerber mit nicht linearen Lebensläufen. Häufig werden diese erst gar nicht zu Bewerbungsgesprächen eingeladen und aufgrund fehlender formeller Abschlüsse im Selektionsprozess aussortiert. Dabei zeigen neuere Studien der Ashoka Deutschland GmbH und McKinsey & Company, dass die Sozial-, Persönlichkeits- und Methodenkompetenz deutlich an Relevanz gewinnen in der heutigen VUCA-Arbeitswelt. Teams arbeiten erfolgreicher, wenn sie den fachlichen und menschlichen «Skill-Mix» bewusst suchen. Daher lohnt es sich, verstärkt die erworbenen Fähigkeiten und Neigungen von Bewerbern zu identifizieren und mit dem zu besetzenden Profil in Abgleich zu bringen.

Unsere ARISCO Human Resources Spezialisten helfen Ihnen dabei, eine massgeschneiderte Mitarbeiterselektions- und Mitarbeiterbindungsstrategie zu erarbeiten und insbesondere den Rekrutierungsfokus vermehrt auf Sozial- und Persönlichkeitskompetenzen zu verlagern, so dass Sie eine sinnvolle Mischung aus Hard und Soft Skills im Unternehmen erreichen. Unser Senior Consultant Human Resources & BGM, Alexander Beck, berät Sie gerne und freut sich auf Ihre Kontaktaufnahme.